Aus 100%-iger Baumwolle oder Musselin kann super leichte und luftige Kleidung genäht werden, sowohl für Groß als auch für Klein - und das Beste, dass Baumwolle eine super vielseitige, atmungsaktive und strapazierfähige Stoffart ist - hervorragend für Nähanfänger geeignet!
Viele denken, dass Webware nur für Bettwäsche, Accessoires oder Vorhänge ist, aber: mit dem richtigen Schnittmuster zaubert ihr euch sommertaugliche Kleider & luftige Outfits für die Kids, in denen kleiner schwitzen muss!
…kurz vorab: Was ist eigentlich reine Baumwolle?
Baumwolle ist eine feste Webware und gehört zu den Naturfasern. In seiner reinen Form, ist ein Baumwollstoff super strapazierfähig, sehr hautverträglich und wirkt kühlend. Reine Baumwolle ist zwar nicht geeignet für enge und körpernahe Kleidung, aber dafür umso besser für luftige Kleider, Blusen, Tuniken oder Kinderkleidung wie weite Pumphosen. Auch hier ein kleiner Fun Fact: Baumwolle kann geringe Mengen von Wasser & Feuchtigkeit aufnehmen ohne, dass es sich nass auf der Haut anfühlt!
…und welche Nähprojekte können überhaupt aus Baumwolle genäht werden?
Dadurch, dass Baumwolle eine feste Webware ist, eignet sie sich nicht nur perfekt für jegliche dekorative Accessoires. Hier habe ich nur ein paar ausgewählte Bereiche mit Nähideen für euch zusammen getragen!
Taschen & Beutel: Baumwolle eignet sich hervorragend für Einkaufstaschen, Kulturbeutel oder kleine Beutel für diverse Zwecke, wie Kosmetiktaschen, Stiftemäppchen oder kleine Spielzeugsäcke/ Adventskalendersäckchen. Auch als Innenfutter einer selbstgenähten Tasche, ist Baumwolle ideal.
Heimtextilien: Kissenbezüge, Tischdecken, Servietten oder Vorhänge können super easy aus Baumwolle genäht werden, um eure Wohnräume direkt zu verschönern und heimischer zu machen. Natürlich sind auch Bezüge für Stillkissen, Bettwäsche, Bettschlangen oder Sitz- und Yogakissen ganz hervorragend aus Baumwolle selbst zu nähen.
Quilts & Patchwork: Baumwolle ist DIE klassische Wahl für Quilts und Patchwork-Projekte wegen ihrer Vielseitigkeit und der breiten Palette an verfügbaren Mustern. Oder kennt ihr diese tollen Wimpelketten an Babybetten und Wänden? Auch hier: ganz easy selbstgenäht aus Baumwolle!
Spielzeug und Accessoires: Und diese Kategorie ist schlichtweg unendlich, denn aus Baumwolle könnt ihr Stofftiere, Buch-/ U-Heft/ Mutterpasshüllen zaubern oder gar Handyhüllen und andere kleine Accessoires nähen. Um diese Liste etwas fortzuführen, dürfen folgende Nähideen nicht fehlen: Schnullerketten, Schlüsselanhänger, selbstgenähte Schultüten (hier gibt es so viele Freebooks!), Rasseln für Babys, Windeltaschen, Scrunchies, Einlegedecke für die Babyschale oder den ersten Fahrradsitz, ein Sitzkissen für den Tripp-Trapp Stuhl? Auf meiner privaten Näh-to-do-Liste steht definitiv noch die Abdeckung/Staubschutz für meine Nähmaschinen! …und was gibt es schöneres als dem eigenen Baby ein selbstgenähtes Knistertuch zu fertigen? All diese Projekte sind nicht nur tolle Nähideen, sondern auch super Geschenke, die ihr selbst im Nu kreieren könnt.
Bis hier her haben wir noch gar nicht über die Vielzahl der Kleider-Nähprojekte gesprochen, deshalb hier einmal ein paar meiner Inspirationen: ...von der standardmäßigen Küchenschürze & Malschürze für die Kids mal ganz abgesehen, könnt ihr aus reiner Baumwolle super easy Sommerhüte, weite Pumphosen, Blusen, Latzkleider, Paperbag-Hosen, Röcke und Kleider zaubern. Boxershorts, Puppenkleidung oder Puppentragen dürfen natürlich auch nicht fehlen, aber mein Highlight aus reiner Baumwolle sind definitiv Stufenkleider mit eingenähtem Framilonband. Das zeige ich demnächst aufjedenfall bei Instagram, denn das ist tatsächlich mein absolutes Highlight beim Nähen mit Baumwolle!
Die Auswahl des Projekts hängt natürlich von eurem persönlichen Interesse, deinem Niveau im Nähen und dem gewünschten Endprodukt ab. Baumwolle ist aber tatsächlich ein großartiger Allrounder für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen, da sie einfach zu handhaben ist und für eine Vielzahl von Projekten verwendet werden kann.
Nicht alle Stoffe in unserem Näh-Versum sind für jedes Schnittmuster ausgelegt. Schau bei der Wahl deines Schnittmusters auf die Stoffauswahl - in der Regel steht bei allen Schnittmustern eine Stoffangabe, ob das Schnittmuster für dehnbare Stoffe (wie Jersey oder French Terry) oder für feste Webware ausgelegt ist. Suche also gezielt nach Schnittmustern für Webware, um hier gut zu starten.
Kleiner Rat am Rande - und hier spreche ich aus Erfahrung: Schnittmuster für Jersey/ French Terry um 2-3 Größen zu vergrößern /größer zuzuschneiden, bringt in den meisten Fällen nichts und sitzt am Ende furchtbar. Lernt aus meinen Fehlern und näht auch tatsächlich nach einem Schnittmuster, welches für Webware ausgelegt ist.
Wie wird Baumwolle/Webware genäht?
Wie ich besonders 2023 lernen durfte, ist die Nähnadel wirklich der Schlüssel zum Erfolg.
Verwendet eine Universalnadel der Stärke 80/12 oder 90/14 und einen hochwertigen Baumwoll- oder Polyesterfaden - dann seid ihr auf dem besten Weg zu einem tollen Nähergebnis! Für ganz feine Baumwolle könnt ihr natürlich auch eine Nähnadel der Stärke 70 nehmen, aber das trifft dann schon fast auf Popeline zu, also wirklich zarte Baumwolle.
Bei der Stichwahl habe ich natürlich auch eine Empfehlung für euch. In der Regel ist nämlich ein normaler Geradstich für die meisten Nähte geeignet. Verwende einen etwas kürzeren Stich (ca. 2 mm) für stärkere Belastungen oder falls ihr euer Nähwerk anschließend noch mit Füllmaterial füllen möchtet. Alles in allem rate ich jedem: Näht vorab ein paar Probestiche anhand eines Reststücks.
weitere Tipps & Tricks…
Wie dehnbare Stoffe läuft auch reine Baumwolle (manchmal beim ersten Waschgang) um 2-4% ein. Deshalb rate ich euch: einfach direkt, wenn der Stoff ankommt, die offene Schnittkante knappkantig versäubern und anschließend einmal vorwaschen - das Prozedere mache ich auch sehr gerne bei Musselin. Wasche also den Stoff vor dem Zuschneiden und Nähen vor, um spätere Formveränderungen zu vermeiden.
Weiterhin lege ich euch ans Herz: scheut euch nicht vor dem Mehraufwand und versäubert die Schnittkanten mit einem Zickzack Stich, falls ihr keine Overlock habt (oder nutzt den Overlock-Stich an der normalen Nähmaschine). Baumwolle franst nämlich gerne aus, deshalb: Sollte der Stoff sehr stark ausfransen, versäubere die Schnittteile bereits vor dem Zusammennähen.
Pflegehinweis & Bügeln:
Reine Baumwolle kannst du bei sehr hohen Temperaturen waschen. Da wir aber natürlich auch die Farben und den Druck so langlebig wie möglich beibehalten möchten, reichen auch maximal 40-60 Grad.
Baumwolle lässt sich bei hoher Temperatur gut bügeln, also schnapp dir deine Baumwolle und bügel sie vor dem Zuschneiden, um Falten oder Verzerrungen zu vermeiden. Ggf. kannst du auch mit Dampf drüber gehen.
In diesem Sinne, auf die Baumwolle, fertig, los!
…wer mehr Inspiration, Schnittmusterempfehlungen und Step-by-Step Videos möchte, sollte mir unbedingt bei Instagram folgen!
…das Schnittmuster hat eine Freundin vor Jahren gemacht und mir gegeben. An sich eine sehr simple Sache - deshalb kann ich euch hier ein Freebie zum kostenlosen Download empfehlen, die ihr dann einfach auf eure Wünsche anpasst. Bei uns beispielsweise darf das Beanie etwas länger sein und insgesamt ein Ticken breiter, damit es nicht wie eine Haube am Kopf anliegt.
Stoffempfehlung: Ribjersey, Bündchen, Grobstrickbündchen, Jersey, French Terry - alles was einen angenehmen Elasthan Anteil hat, damit das Mützchen schön dehnbar bleibt.
Für dieses Beanie in Größe 50 habe ich unseren Ribjersey verwendet & 2 Labels, die schon viel zu lange im Labelkästchen liegen!
Den Stoff legt ihr ganz normal im Bruch vor euch und legt das Schnittmuster so, dass es 2x längs zugeschnitten, auf den Stoff passt (siehe Bilder!). Es wird erst die eine Seite zugeschnitten, das Schnittmuster direkt gespiegelt auf die andere Seite gelegt und ebenfalls entlang des SM zugeschnitten. Das Schnitteil bleibt eins am Stück.
Nun wendet ihr das Schnittteil, legt die rechten/„schönen“ Seiten aufeinander und näht entlang der markierten Kanten entlang. Ich habe hier extra dunkles Garn genutzt, damit ihr die Nähte besser erkennt. Bestenfalls näht ihr mit der Overlock & Jerseynadeln für ein schönes Ergebnis oder ggf. mit einem Geradstich (Stichlänge 2-3) und auch hier besser auf die Jerseynadel wechseln. (…da andernfalls kleinere Löcher in den feinen Stoff kommen)
Die obere Kante könnte ihr nun zusammenlegen und ebenfalls vernähen. Bei der letzten Öffnung der Mütze, lasst ihr kurz nach dem Versiegelnder nach der Mitte, eine kleine Wendeöffnung. Wendet nun das Beanie und näht knappkantig über die Wendeöffnung. Diese Naht sieht man anschließend nicht mehr, da sie innen liegen wird.
Jetzt einmal ineinander stülpen, Labels anbringen und tadaaaa fertig ist eurer neues Herbst-Must Have 😍
P.S.: mein Geheimtipp ist stets hinten die umgeklappte Stelle mit einem Geradstich zu befestigen, da nun auch der Sitz immer perfekt ist. Bei Ribjersey versteckt sich die Naht automatisch in der Struktur des Stoffes, sodass sie einfach nicht bemerkbar ist & dennoch das lästige Umkrempeln und „Hochgeschiebe“ einfach wegfällt.
Grundsätzlich vernähe ich nur Musselin zu Tüchern - mal dickerer (280g/m), mal leichter 2-Lagigen (130g/m).
Als Erstes messe ich die Stoffbreite, was bei Musselin meistens zwischen 120-145cm liegt. Anschließend schneide ich genau die Größe ab, sodass ein Quadrat entsteht.
Hier habe ich 2 meiner Bio Musselinstoffe vernäht, Marble Roségold und die Traumblüte in Tintenblau. Passend zum Marble Roségold habe ich mir eine Spitze ausgesucht. Auch diese wird in selber Länge wie der Stoff zugeschnitten & der Musselin zum Dreieck geklappt (rechte Seite/ „schöne“ Seite auf rechte Seite).
Jetzt wird kurzerhand die Spitze zwischen den Musselin gelegt und mit der Overlock einmal zusammengenäht. Mit einer normalen Nähmaschine würde ich erst einen Geradstich verwenden und anschließend nochmal mit einem Zickzackstich die Kanten versäubert, weil der Musselin eine Webware ist und damit zum fusseln neigen kann.
…wie unten zu sehen, seid ihr hier mit einer Naht super flink durch und zum Schluss lasst ihr eine Wendeöffnung von ca. einer Handbreite/ knapp 10cm.
Sobald das getan ist, wendet ihr das Tuch durch die Wendeöffnung und tadaaaaa, schon seid ihr fast fertig! 😍
Nun gehts an die Feinarbeit! Ihr seht euch nun ganz genau die Spitze & die Naht an - auch mir passieren hier Fehler und die Naht der Spitze ist mal unregelmäßiger oder nicht versteckt. Bestenfalls bügelt ihr einmal über die Kante, ansonsten steckt ihr mit Klammern die Kante und die Wendeöffnung ab, damit ihr nun für das Absteppen vorbereitet seid. Wählt euch einen schönen Zierstich (mein Favorit ist oftmals ein 3-Facher ZickZack-Stich) und los gehts!
Die Wendeöffnung schließt ihr übrigens, indem ihr mit dem Zierstich drüber näht.
Perfekt, nun ist euer Tuch fertig! Optional könnt ihr auch ein eine Ecke ein Label oder ein Schleife anbringen 😍 …und für alle, die den Fokus lieber auf den Stoff lenken & weniger Spitze haben möchten: hier gibts ein kleines Bonbon für euch!
Mein Musselin mit der Traumblüte ist bereits so verspielt und schön, dass ich hier bewusst auf Spitze & Tüddel verzichten wollte - dementsprechend habe ich wie oben beschrieben: 130cm vom Musselin zugeschnitten, mit das passende Garn rausgesucht und zum Dreieck gelegt. Beide Kanten fast vollständig vernäht und wieder eine Wendeöffnung gelassen. Gewendet, geklammert und Zack war auch dieses Tuch fertig mit meinem liebsten Lieblingszierstich! 😍 ohne Spaß, es ist wie zaubern können!
…es gibt viele Accessoires die aus Stoffen genäht werden können, wie Scrunchies, Haarbänder, Stulpen, Handwärmer… aber keins nähe ich lieber als meine DreiecksTücher 😍 zumal man die auch einfach direkt sieht & nicht unter einer Jacke versteckt! 😍
P.S.: einen kleinen Nachtrag muss ich nochmal hier einsetzen: mein letztes Tuch aus 3-Lagigem Musselin habe ich tatsächlich nur versäubert. Also als Quadrat einfach ein Kontrastgarn gewählt und die 4 Seiten versäubert. 🤩 Warum? Weil der dickere Musselin doppelt gelegt für mich persönlich doch zu dick am Hals war. Also, seid mutig, traut euch an mein liebstes Blitzprojekt und näht euch euer Lieblingstuch! 😍
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Den Schnitt „Oversized T-Shirt Dress Bodo“ findet ihr in Ina‘s Etsy Shop. Gemäß Größentabelle habe ich das Schnittmuster schon mal vernäht und fand es an mir persönlich nicht besonders ansehnlich, deshalb dachte ich mir, dass ich den Bodo unbedingt nochmal 1-2 Nummern kleiner austesten sollte! Die Länge, die Passform und die Ärmel haben mir nämlich insgesamt wirklich sehr gut gefallen, nur eben wohl etwas zuuuu übergroß für meine Figur. Dementsprechend habe ich diesmal statt eine EF, die Größe CD zugeschnitten. Ohne weitere Änderungen habe ich mir noch kurz das Rückenteil mit einem Label verziert und mit wenigen Nähten das Projekt vernäht.
Die Ärmel habe ich nicht gesäumt, sondern nach außen umgeschlagen und mit 5-6 Geradstichnähten vernäht. Den unteren Saum habe ich einmal mit der Overlock versäubert und bin anschließend mit einer Kontrastnaht in rot (3-Fach-ZickZack-Stich) drübergegangen.
Das Oberteil habe ich direkt anbehalten und beim nächsten Bodo verlängere ich den Schnitt vielleicht um wenige Zentimeter, damit ich es auch richtig als Loungewear tragen kann. 😍 Ich bin super happy mit dem Ergebnis und kann euch den Schnitt auf jeden Fall weiterempfehlen - schaut nur eben, ob ihr es besonders oversize mögt oder doch wie ich, eine Nummer kleiner näht.
➡️ auf Instagram folgt zu diesem Beitrag noch ein kurzes Video, da seht ihr den ein oder anderen Nähschritt, den ich gemacht habe. Schaut gerne vorbei auf meinem Profil @der.smaragd 💖
]]>Natürlich geht es beim Designnähen vordergründig um besonders aussagekräftige Bilder der Stoffe, aber Freunde, bei diesen Designnähbildern ist eins schöner als das Andere. Ein einfacher Instagram Post wird der Arbeit meiner Designnäherinnen fast schon gar nicht gerecht - deshalb möchte ich im heutigen Blog ein paar wundervolle Bilder mit euch teilen und euch gleichzeitig eine kleine Nähinspiration für meine Softshellstoffe bieten.
Ich hoffe euch gefallen die Designnähbilder mindestens so sehr wie mir!
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